Windows
Warum ein Beitrag zu Windows auf einer Seite für Linux?
Die Firma Microsoft hat den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 eingestellt. Im November folgten die Versionen 22H2 und 23H2 von Windows 11. Damit sind diese Windows-Versionen zwar nach wie vor funktionsfähig, sie werden aber aufgrund der fehlenden Patches und Sicherheitsupdates mit der Zeit immer unsicherer. Wie soll man damit umgehen?
Natürlich ein Upgrade vornehmen, wenn Microsoft das zulässt, weil der Rechner modern genug ist. Das macht man über Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Windows Update.
Aber was, wenn nicht, und Microsoft schreibt, dass der Rechner die Anforderungen für Windows 11 nicht erfüllt? Einfach ignorieren? Wird schon nichts passieren ...
Wer genug Geld hat entsorgt seinen alten Rechner und kauft einfach einen neuen. Aber das muss man sich erst einmal leisten können. Und besonders umweltgerecht ist das auch nicht gerade.
Oder einfach noch ein Jahr Zeit gewinnen und bei berechtigten Rechnern mit Windows 10 das kostenlose einjährige Erweiterte Sicherheitsupdates (ESU)-Programm nutzen. Dazu muss zwingend ein Microsoft-Konto angelegt werden. Und das schiebt das Ganze nur zeitlich etwas nach hinten, und danach muss man dafür zahlen.
Also doch Windows in die Tonne treten und auf dem Rechner einfach Linux installieren. Geht schnell, kann genauso viel, kostet nicht einen Cent, und ist sowieso viel sicherer als Windows.
Aber es gibt einen Weg, das Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 vorzunehmen, auch wenn Windows uns etwas anderes meldet. Diese Möglichkeit soll im Folgenden beschrieben werden:
Schritt 1: Windows 10 auf Vordermann bringen
Unnötige, nicht mehr benötigte Dateien löschen. Auf der Partition mit Windows sollten mindestens 10 GB Speicherplatz frei sein, besser mehr.
Falls es sich noch um eine Festplatte und nicht um eine SSD handelt, diese defragmentieren. Dazu Rechtsklick auf Windows 10 (C:) > Eigenschaften > Tools > Optimieren
Danach das Laufwerk auf Fehler prüfen und diese ggf. beheben. Dazu Rechtsklick auf Windows 10 (C:) > Eigenschaften > Tools > Prüfen
Schritt 2: Datensicherung
Alle wichtigen Daten auf ein externes Laufwerk sichern.
Alle Produkt-Keys von Windows und der installierten Software notieren, aber nicht auf dem Windows-Laufwerk speichern. Und nicht die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung vergessen, falls diese angewandt wurde. Das ist für den Fall, dass ein Neuaufsetzen des Systems notwendig wird. Mit ProduKey der Firma NirSoft können Produkt-Keys und andere Informationen über installierte Software-Produkte ausgelesen werden. Hinweis: Oftmals schlägt beim Einsatz dieses Programms der Virenscanner an, da die Funktion von ProduKey auch von Kriminellen genutzt werden kann, um Produktschlüssel von anderen Computern zu stehlen. Dies sollte jedoch ein falscher Alarm sein. Nirsoft ProduKey ist grundsätzlich sicher, wenn es direkt von der offiziellen NirSoft-Website heruntergeladen wird.
Wer ganz sicher gehen will clont sein Windows-Laufwerk auf eine externe SSD. Dazu wird neben einem zusätzlichen Steckplatz oder Kabel eine besondere Software benötigt. Es gibt hierfür viele Programme, beispielsweise das kostenlose DiskGenius auf https://www.diskgenius.com/de. Wer möchte kann nebenbei diese Gelegenheit nutzen, gleich auf ein größeres und schnelleres Laufwerk umzusteigen.
Schritt 3: Herunterladen von Windows 11
Dann lädt man die ISO des Installationsmediums von Windows 11 von der originalen Seite von Microsoft herunter, keinesfalls von (vielleicht) dubiosen Anbietern. Hier der Link: https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows11
Man geht zum Punkt "Windows 11 Laufwerkimage (ISO) für x64-Geräte herunterladen" und dort auf "Download auswählen". Es gibt nur eine Wahlmöglichkeit. Dann auf "Jetzt herunterladen klicken" und anschließend noch die gewünschte Sprache auswählen. Die Datei ist etwas mehr als 7 GB groß.
Schritt 4: Herunterladen von Rufus
Anschließend kann Rufus von der Seite https://rufus.ie/de heruntergeladen werden. Es gibt eine portable Version und eine zum Installieren. Bitte immer die aktuelle Version benutzen.
Schritt 5: Erstellen eines Installationssticks
Einen USB-Stick bereitlegen. Benötigt wird eine Größe von mindestens 8 GB, mehr geht immer.
Nach dem Start von Rufus den USB-Stick und das heruntergeladene Windows-Image auswählen. Der Rest der voreingestellten Einstellungen kann beibehalten werden. Empfohlen ist die ersten beiden Haken beim Anpassen der Windows-Installation zu belassen.
Schritt 6: Das Upgrade starten
Es ist kein Neustart des Computers notwendig, allerdings sollten all laufenden Programme beendet werden. Es genügt die Datei "Setup.exe" auf dem USB-Stick anzuklicken und dem Installationsprozess zu folgen. Dabei müssen die Lizenzbedingungen akzeptiert werden und bei der Information, dass die Mindestanforderungen von Windows 11 nicht erfüllt werden, ist auf den Button "Annehmen" zu klicken.
Es wird empfohlen hierbei den Internetzugang des Computers abzuschalten, um eventuell vorkommende Eingriffe von Microsoft zu unterbinden.
Der Computer wird während des Upgrades mehrmals neu gestartet.
Schritt 7: Abschluss des Upgrades
Das neu installierte Windows 11 kann jetzt getestet werden. Persönliche Daten, die Apps sowie die Aktivierung von Windows bleiben erhalten.
Es ist zu beachten, dass die an "Start" angehefteten Symbole erst nach Wiederherstellung der Internetverbindung korrekt angezeigt werden.
Nach Abschluss können wie gewohnt fällige Updates heruntergeladen werden.
Schritt 8: Optimierung von Windows 11
Wer von Windows 10 eine linksbündige Taskleiste gewohnt ist kann die zentrierte Taskleiste von Windows 11 wieder zurückstellen: Rechtsklick auf leeren Bereich der Taskleiste > Taskleisteneinstellungen > Verhalten der Taskleiste > Taskleistenausrichtung
Zum Aktivieren des alten Kontextmenüs anstelle der Anzeige "Weitere Optionen anzeigen" ist wie folgt vorzugehen. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie "Terminal (Administrator)" oder "Eingabeaufforderung (Administrator)".
Dann den folgenden Befehl ausführen, indem er kopiert und in die Eingabeaufforderung einfügt wird. Anschließend mit "Enter" bestätigen:
reg add "HKCU\Software\Classes\CLSID\{86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}\InprocServer32" /f /ve
Um die Änderungen zu übernehmen kann die Eingabeaufforderung geschlossen und dann der Windows Explorer neu gestartet werden. Das geht am schnellsten über den Taskmanager (Strg + Umschalt + Esc). Alternativ kann der Rechner neu gestartet werden.
Zum Anzeigen zusätzlicher Ordner neben dem Netzschaltersymboll kann über das Symbol "Einstellungen" im Startmenü der Menüpunkt "Personalisierung" gewählt werden und dort im Feld "Ordner" die gewünschte Auswahl getroffen werden. Zudem kann das Layout von "Standard" auf "Mehr angeheftete Elemente"umestellt werden.
Windows-Upgrade bei DualBoot-Rechnern:
1. Original-mbr in Windows herstellen:
Starten der Eingabeaufforderung als Administrator. Geben Sie nun nacheinander folgende Befehle ein:
bootrec/fixmbr - Dieser Befehl schreibt einen neuen Master Boot Record auf die Festplatte
bootrec/fixboot - Dieser Befehl schreibt einen Startsektor auf die Festplatte, welcher mit Windows 10 kompatibel ist.
bootrec/scanos - Dieser Befehl durchsucht alle Datenträger nach Installationen, die mit Windows 10 kompatibel sind.
Windows 10 startet jetzt ohne Grub2.
2. Windows-Upgrade durchführen:
Wie gewohnt Windows-Update starten.
3. Grub2 wiederherstellen::
Rescatux Super Grub Disk von https://www.supergrubdisk.org/ herunterladen und Iso auf DVD brennen oder auf USB-Stick speichern.
Computer von der neuen DVD oder dem USB-Stick starten und in die Linux-Installation booten.
Grub 2 wieder reparieren:
sudo apt-get update
sudo grub-install /dev/sdX (sdX ist dabei an das eigene System anzupassen)
sudo update-grub